„Das ist der Beginn von etwas Großem“
Ab 2025 wird MAN seine Batterie-Packs in einer Großserienproduktionshalle in Nürnberg fertigen. Am 10. Oktober erfolgte die Grundsteinlegung für dieses wichtige Zukunftsprojekt.
Erfinderstadt Nürnberg
Bei der Entscheidung für Nürnberg als zukünftiges Kompetenzzentrum für alternative Antriebe war auch die intensive Zusammenarbeit von Industrie und Politik entscheidend für den Erfolg. Neben der Unterstützung und Förderung durch den Freistaat Bayern spielte auch die MAN-Belegschaft am Standort Nürnberg eine große Rolle. „MAN hat in sagenhaftem Tempo agiert, davon kann man nur lernen“, sagt Oberbürgermeister Marcus König und bedankt sich bei „der wirklich tollen Mannschaft“. „Wir sind eine Erfinderstadt und wollen das auch bleiben“, erklärt der OB, „wir schaffen in Nürnberg Produkte, die in der Welt gekauft werden.“ Die Partnerschaften mit den lokalen Hochschulen Friedrich-Alexander-Universität und der Technischen Hochschule Georg-Simon-Ohm sorgten dabei für eine nachhaltige Stärkung des Standorts. Auch der Anfang 2023 auf dem Werksgelände eingeweihte „Campus Future Driveline“ schaffe eine wichtige Verknüpfung zwischen Industrie und Wissenschaft, so König. Ulrich Zimmer, MAN-Standortleiter Nürnberg, sieht hoffnungsvolle Zeiten für die Metropolregion Nürnberg kommen: „Das ist der Beginn von etwas ganz Großem!“
Wir haben 2021 mit der manuellen Montage der Batterie-Packs begonnen und dabei alle kritischen Prozesse identifiziert und gesichert “
Schon jetzt Erprobung in der Praxis
Die ersten in Kleinserie gefertigten Batterien bestücken bereits die neuen MAN eTrucks, die ab 2024 zu ersten, ausgewählten Kunden rollen. Um die eTrucks im Praxisbetrieb zu testen und zu optimieren, setzt die LoadFox Transport Solutions GmbH, eine hundertprozentige Tocher von MAN Truck & Bus, die ersten vollelektrischen MAN-Zugmaschinen auf gängigen Routen der internen Werkslogistik für Transporte zwischen den deutschen Standorten Nürnberg, München, Dachau und Salzgitter ein. Die polnischen MAN-Werke Krakau und Starachowice sollen bald folgen. „Durch das gezielte Sammeln von Daten und Erfahrungen im Praxiseinsatz können wir Entwicklungen und Qualitätschecks von Hard- und Software zukünftiger Produkte und Services deutlich beschleunigen“, erklärt LoadFox-Geschäftsführer Florian Hagemann. Dabei sollen künftig auch autonome Fahrfunktionen verstärkt einbezogen und getestet werden.
Durch seine Vorbereitung für den voraussichtlich ab 2025 verfügbaren Megawattladestandard erreicht der neue MAN eTruck fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometer, perspektivisch sogar bis 1000 Kilometer mit nur einem Zwischenladen in der 45-minütigen Lenkzeitpause des Fahrers. Aber auch den Großteil der weiteren typischen Transportaufgaben heutiger Lkw wird der neue MAN eTruck damit problemlos abdecken, wie z.B. die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die die Abholung von Milch beim Biobauern mit einem elektrischen Lebensmitteltankzug.
Text: Ralf Kund
Fotos: MAN