Deniz, was genau machst du in deinem Beruf und was gefällt dir daran?
Deniz: Ich arbeite im Team des Future-Lion-2.0-Projekts zum Aufbau des Engineering-Teams hier in Ankara. Das Projekt umfasst Personalthemen, Know-how-Transformation, Budgetsteuerung, Büroeinrichtung und vieles mehr – eben alles, was zum Aufbau eines neuen Teams dazugehört. Mein Job ist sehr vielseitig, Routinen habe ich keine. Der Job ist herausfordernd und ich kann die Ergebnisse meiner Arbeit sofort sehen. Das gibt mir das Gefühl, einen Mehrwert zu schaffen.
Warum hast du dich für MAN als Arbeitgeber entschieden?
Deniz: Ich bin in Ankara geboren und aufgewachsen. Da MAN hier ein großes Unternehmen ist und ein sehr positives Image hat, arbeiten dort viele Menschen. Einer meiner Schulfreunde ist auch Ingenieur bei MAN. Er hat mich zur Bewerbung ermutigt. Außerdem schien mir das MAN-Werk ein guter Ort zu sein, um meine Deutschkenntnisse zu verbessern, indem ich sie von Zeit zu Zeit anwende. Deshalb bin ich nach Ankara zurückgekommen, nachdem ich einige Jahre in Istanbul studiert und gearbeitet hatte. Da MAN ein großes, weltweit tätiges Unternehmen ist, war ich mir sicher, dass hier gute Bedingungen für die Arbeit mit einer Behinderung herrschen würden.
Wie beeinträchtigt dich deine Behinderung im Leben?
Deniz: Sie schränkt mich weder bei der Arbeit noch bei meinen Hobbys wesentlich ein. Ich kann weitgehend tun, was ich will, und bin dabei nicht auf andere angewiesen. Natürlich gibt es einige Grenzen, derer man sich bewusst sein muss. Aber ich kenne diese Schwierigkeiten schon mein ganzes Leben lang und weiß, wie ich damit umgehen kann. Wenn es zum Beispiel im Winter schneit und die Straßen rutschig sind, versuche ich, längere Strecken zu Fuß im Freien zu vermeiden.
Welche Herausforderungen entstehen durch deine Behinderung?
Deniz: Die größte Herausforderung ist nicht körperlich, sondern mental. Oft muss ich mit verschiedenen Vorurteilen umgehen. Jeder hat mal einen schlechten Tag – gerade dann finde ich es anstrengend, wenn mir andere Menschen mit Vorurteilen begegnen. Zum Glück kommt das nicht so oft vor, vor allem nicht im Berufsleben. Neben Vorurteilen habe ich auch schon Bevormundung erlebt. Ich erinnere mich an ein Beispiel aus dem privaten Umfeld. Als ich einmal im Urlaub war, habe ich mich entschlossen, einen Gleitschirmflug zu machen. Der Büroinhaber und der Gleitschirmtrainer machten einen Plan für meinen Gleitschirmflug, ohne mich einzubeziehen. Aber ich selbst kann am besten beurteilen, was für mich möglich ist und was nicht.
Wie unterstützt dich das Unternehmen bereits im Arbeitsleben und wie könnte es dich noch mehr unterstützen?
Deniz: Ich habe einen eigenen Parkplatz in der Nähe von meinem Arbeitsplatz, anstelle des weiter entfernten allgemeinen Parkplatzes. Das ist für mich sehr wichtig, denn das eigene Auto bietet in meiner Situation deutlich mehr Komfort als der firmeneigene Shuttleservice oder die öffentlichen Verkehrsmittel. Nicht nur Zugänglichkeit, sondern auch Mobilität ist in meinem Leben sehr wichtig. Um die Mobilität zu unterstützen, könnte es für Kolleginnen und Kollegen mit ähnlichen Beeinträchtigungen eine Förderung der Spritkosten geben.