„Es geht vielmehr um soziale Interaktion und Teambildung, als nur um Sprache.“
Mohit Kumar Garg ist Controls Engineer in der MAN-Zentrale in München und als solcher in die Entwicklung des autonomen Fahrens eingebunden. Im Rahmen der Projekte ANITA und ATLAS-L4 ist er für die Funktionsprüfung und die Software der Lenkradsteuerung zuständig. Mohit stammt ursprünglich aus Sonipat, einer Stadt in Indien, die etwa eineinhalb Stunden von Neu-Delhi entfernt liegt. Für sein Masterstudium zog er 2015 nach Deutschland und kam 2018 zu MAN – zunächst als Praktikant, danach für seine Masterarbeit und später als Doktorand. In diesem Interview erzählt er uns, wie es für ihn war, mit nur wenig Deutschkenntnissen in Deutschland zu arbeiten, und wie er es trotzdem geschafft hat, sich in das Team und das neue Arbeitsumfeld einzufügen.
Vielfältige Denkansätze führen oft zu innovativeren Lösungen und Herangehensweisen. “
MAN Truck & Bus, Knorr-Bremse, Leoni und Bosch wollen im Projekt ATLAS-L4 (Automatisierter Transport zwischen Logistikzentren auf Schnellstraßen im Level 4) gemeinsam mit dem Anbieter für automatisierte Logistik Fernride und dem Test-Tool-Hersteller BTC Embedded Systems bis Mitte dieses Jahrzehnts erstmals autonom fahrende Lkw auf der Autobahn zum Einsatz bringen. Die Fraunhofer-Gesellschaft, die Technische Universität München (TUM) und die Technische Universität Braunschweig begleiten das Projekt wissenschaftlich, TÜV SÜD und Autobahn GmbH bringen ihr Know-how mit Blick auf die praktische Umsetzbarkeit und den Freigabeprozess ein. Das Projekt startete im Januar 2022 und endet im September 2024.
Autonome Lkw verbessern die Sicherheit im Verkehr, können dazu beitragen, Staus durch vorausschauende Planung zu reduzieren und Einsatzzeiten zu optimieren. Zugleich fahren autonome Lkw gleichmäßiger, was sie kraftstoffeffizienter und somit umweltfreundlicher macht. Automatisierte Abläufe entlang der Lieferkette – beispielsweise auf Betriebshöfen, an Umschlagsplätzen oder zwischen Logistikzentren – entlasten Fahrerinnen und Fahrer und können dazu beitragen, das Berufsbild attraktiver zu machen.
Ebenfalls mit autonom fahrenden Trucks beschäftigt sich das Projekt ANITA (Autonome Innovation im Terminalablauf). In Ulm Dornstadt lassen Deutsche Bahn, MAN Truck & Bus, die Hochschule Fresenius und die Götting KG auf dem Container-Depot von DB Intermodal Services und dem DUSS-Terminal (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße mbH) vollautomatisierte Lkw selbstständig bewegen.
Der Kombinierte Verkehr – die Verknüpfung von Straße, Schiene und oder Wasser – gehört zu einem der stärksten Wachstumsmärkte im gesamten Güterverkehr. Das Projekt ANITA ist ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zur Automatisierung des gesamten Transportprozesses. Es startete im Juli 2020 und hat eine Laufzeit von 39 Monaten.
Text: Renate Wachinger
Fotos: MAN