MAN Truck & Bus

„Klimafreundlichere Baustellen mit Zero-Emission-Fahrzeugen ermöglichen“

Newsroom:

15.04.2025


Mit 3.500 Ausstellern aus 57 Ländern ist die Bauma in München die Weltleitmesse für die Bauindustrie. MAN zeigt dort Diesel- und elektrisch betriebene Lkws. Johann Schuster ist Standverantwortlicher und spricht im Interview über aktuelle Trends und die Highlights von MAN.

Herr Schuster, welche Trends sind in der Baufahrzeuge-Branche gerade wichtig?

Generell wollen unsere Kunden branchengerechte Fahrzeuge, die zudem effizient betrieben werden können. Kommunen sind Vorreiter auf dem Weg zu klimafreundlicheren Fahrzeugkonzepten und legen großen Wert auf einen „grünen“ Fußabdruck. Hinzu kommt, dass einige Länder bei öffentlichen Ausschreibungen von Baustellen bereits CO2-Neutralität fordern – zum Beispiel die Niederlande. Das lässt sich gut mit der CO2-reduzierten batterieelektrischen Antriebstechnologie erreichen. Das passt zur MAN-Strategie, deren eine Säule ja das Thema „Elektrifizierung“ ist. Auf unserem Stand in München zeigen wir darum neben hocheffizienten Diesel-Lkws auch einen MAN eTGS als vollelektrischen dreiachsigen Krankipper. Die Botschaft ist klar: Neben Diesel-Trucks haben wir auch eTrucks im Angebot, mit denen sich bereits heute viele Anwendungen in der Baubranche CO2-reduziert realisieren lassen.

Großes Interesse: Viele Besucher informierten sich auf dem Bauma-Stand von MAN über die gezeigten Exponate.

MAN Individual bietet darüber hinaus noch viele weitere Optionen an, zum Beispiel die siebte Batterie, Rahmenfreiräume oder weitere Radformeln.

Johann Schuster, Standverantwortlicher

Das Thema eTrucks ist ja neu für die Branche. Welchen Einfluss hat es auf Ihre Zusammenarbeit mit den Aufbauherstellern?

Die Kunden kaufen immer ein Gesamtsystem aus Lkw und Aufbau, bei dem beide Systeme optimal zusammenspielen müssen. Darum binden wir die Aufbauhersteller immer früh in unsere Entwicklungsprojekte ein – etwa durch Workshops, in denen wir ihre Anforderungen besprechen. Das hat Tradition bei MAN, denn wir wollten schon immer der beste OEM-Partner der Aufbauhersteller sein. Durch diesen engen Austausch stellen wir sicher, dass alle Schnittstellen für Elektrik, Daten, Nebenabtriebe und Rahmenanbindung optimal passen – sowohl bei den Diesel- als auch bei den eTrucks. Daneben müssen wir auch dafür sorgen, dass am Fahrzeugrahmen genügend Bauraum für Aufbauten wie etwa Kranstützen zur Verfügung steht. Bei unseren eTrucks ist das durch das modulare Batteriekonzept mit drei bis maximal sechs Batteriepacks relativ einfach: Dort, wo Platz für Aufbauten benötigt wird, kommt einfach kein Batteriepack hin. Diese Flexibilität ist ein Riesenvorteil. MAN Individual bietet darüber hinaus noch viele weitere Optionen an, zum Beispiel die siebte Batterie, Rahmenfreiräume oder weitere Radformeln.

Baumaschinen-Experte: Johann Schuster pflegt einen engen Kontakt mit den Aufbauherstellern.

Sie haben auch die Nebenabtriebe erwähnt. Was ändert sich hier durch die Elektrifizierung?

Wir haben das Thema intensiv mit den Aufbauherstellern diskutiert und bieten drei verschiedene Optionen an: Der mechanische Nebenabtrieb (mPTO) am Fahrmotor eignet sich für den Betrieb im Stand oder bei langsamer Fahrt. Die Hochvoltschnittstelle für elektrische Nebenabtriebe (ePTO) sowie der elektromechanische Nebenabtrieb (emPTO) als betriebsfertiges Gesamtsystem sind sowohl im Stand als auch während der Fahrt nutzbar. Damit sind die für die Bauindustrie relevanten Aufbaulösungen realisierbar. Um den Aufbauherstellern die Anbindung ihrer Systeme an unsere Trucks zu erleichtern, haben wir MAN PAL entwickelt: Das Tool erlaubt es, die Parameter und die Funktionslogik der elektronischen Schnittstellen eigenständig an die Aufbaufunktion anzupassen – und zwar Over the Air, was Zeit und Kosten spart. Hier kommt die zweite Säule der MAN Strategie zum Tragen: Digitalisierung.

Die Batteriekapazität ist für viele Kunden eine der wichtigsten Fragen. Reicht sie bei den eTrucks für alle Anwendungen im Baubereich aus?

Ja, denn die meisten Anwendungen im Baubereich weisen keine allzu großen Tagesfahrleistungen auf. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil unseres flexiblen Batteriekonzepts: Unsere Kunden können die Zahl der Batteriepacks so wählen, dass sich ein bestmöglicher Kompromiss aus Reichweite und Nutzlast ergibt. Natürlich unterstützen wir sie bei solchen und vielen anderen Entscheidungen rund um die E-Mobilität, weshalb meine Kollegen von MAN eConsulting auch auf dem Bauma-Stand sein werden. Sie beraten Kunden bei allen Fragen hinsichtlich der Fahrzeugeinsätze und der nötigen Ladeinfrastruktur, zum Beispiel durch Vermittlung geeigneter Partner beim Aufbau eigener Ladesäulen.

MAN Exponate auf der Bauma 2025:

MAN zeigt auf der Bauma vom 7. bis 13. April in München (Außenstand FN.721/11) eine leistungsstarke Auswahl an Elektro- und Diesel-Fahrzeugen – vom leichten MAN TGE 3,5 Tonnen Allradkipper bis hin zur MAN TGX Schwerlastsattelzugmaschine für bis zu 180 Tonnen Zuggesamtgewicht. Im Zentrum der Fahrzeug-Ausstellung steht der neue vollelektrische MAN eTGS als 6X2-4 Krankipper-Fahrgestell. Aus dem Dieselportfolio belegen der 44 Tonnen-Bergbaukipper, der 4-achsige Großkran, der TGM Allradkipper und die universelle Schwerlast- Sattelzugmaschine die außergewöhnliche Branchentauglichkeit der MAN Trucks. Nach unten rundet der TGE Allradkipper das Programm ab.

Text: Christian Buck

Fotos: MAN

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