MAN Truck & Bus

Letzte Diesel-Generation am Traditionsstandort

Newsroom:

26.02.2025


MAN hat im Werk Nürnberg die Produktion des neuen, hocheffizienten 13-Liter-Dieselmotors MAN D30 gestartet. Parallel dazu entsteht bereits die künftige Batteriefertigung am Standort.

Er ist der letzte seiner Art: Nach mehr als 100 Jahren Dieselmotorenbau am Standort Nürnberg begann Ende Februar die Produktion des D30, für den kein Nachfolger geplant ist. Und er setzt ein großes Ausrufungszeichen in puncto Nachhaltigkeit: Mit einem maximalen Wirkungsgrad von mehr als 50 Prozent und einem der besten Verbräuche seiner Klasse führt der D30 im MAN TGX – im Verbund mit dem PowerLion-Antriebsstrang und aerodynamischen Maßnahmen – zu Kraftstoffeinsparungen von durchschnittlich fünf Prozent gegenüber einem aktuellen Modell. Im gleichen Maße sinkt auch der CO2-Ausstoß.

Der D30 mit 13 Litern Hubraum ist der größte Standardmotor im MAN-Portfolio und wird in den 40-Tonner-Sattelzugmaschinen MAN TGX und TGS eingesetzt. Er löst die bisher verfügbaren D26- und D15-Motorbaureihen ab und ist in sechs Leistungsstufen von 380 bis 560 PS (2.100 bis 2.800 Nm) erhältlich. In das komplett neu entwickelte Triebwerk ist die geballte Expertise aller Marken der TRATON GROUP eingeflossen. „In der TRATON GROUP wachsen wir immer enger zusammen und bündeln unser großes Know-how in gemeinsamen Entwicklungen. Heute machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung. Der vollständig neu entwickelte Motor geht nun auch bei MAN in den Einsatz, und ich bin mir sicher, dass die MAN-Kunden vom neuen Antrieb begeistert sein werden“, so Christian Levin, Vorstandsvorsitzender der TRATON SE.

Vor Ort in Nürnberg waren MAN CEO Alexander Vlaskamp, TRATON CEO Christian Levin, Head of TRATON GROUP R&D Niklas Klingenberg und MAN Produktionsvorstand Michael Kobriger (v.l.n.r).

250 Millionen Euro Investitionen, 160 Beschäftigte

MAN hat für den Aufbau der Fertigung in Nürnberg rund 220 Millionen Euro investiert, weitere 30 Millionen Euro flossen in die zugehörige Kurbelwellenfertigung im Werk Salzgitter. Nach dem Hochlauf der Produktion werden im traditionsreichen Nürnberger Werk rund 160 hochqualifizierte Beschäftigte im Dreischicht-Betrieb am D30 arbeiten und bis zu 50.000 Motoren pro Jahr herstellen. Zugleich läutet der neue Selbstzünder den Übergang vom Verbrennungsmotor hin zu den elektrifizierten Antrieben ein: Sein Produktionsstart erfolgt nahezu parallel zum Beginn der Batterie-Serienproduktion im Frühjahr 2025. Nürnberg wird damit für viele Jahre die Herzstücke der MAN-Antriebe fertigen – sowohl für Verbrenner als auch für elektrisch angetriebene Fahrzeuge.

Zum feierlichen Produktionsstart kamen neben TRATON CEO Christian Levin auch der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König, Niklas Klingenberg (Head of TRATON GROUP R&D), MAN-CEO Alexander Vlaskamp, MAN-Produktionsvorstand Michael Kobriger, Matthias Meindl (Leiter Produktion Komponente) und weitere Gäste in die hochmoderne Fertigung. „2030 soll jedes zweite Fahrzeug, das wir an Kunden ausliefern, einen emissionsfreien Antrieb haben“, so Vlaskamp. „Das heißt aber auch, dass wir auf dem Weg der Transformation hin zur Elektromobilität noch lange Zeit sehr effiziente Verbrenner benötigen. In Nürnberg investieren wir daher in beide Technologien, machen den Standort zukunftsfest und stellen ihn auf zwei starke Beine. So sichern wir Beschäftigung.“

Text: Christian Buck

Fotos: MAN