Der Handywoman Lkw ist in einer Miniatur-Ausgabe im MAN Shop erhältlich.
Lady in Pink im MAN TGX
Thylkjær Fjorback ist „Handywoman“ und macht aus Frauen Hobby-Handwerkerinnen. Mit ihrer rollenden Werkstatt auf Basis eines pinkfarbenen MAN TGX tourt sie durch Dänemark.
Frauen sollen nicht mehr abhängig von ihren Männern sein, wenn im Haus mal etwas kaputt geht oder erneuert werden muss. Wer bei mir einen Kurs belegt hat, muss nicht mehr bei Experten nachfragen oder im Internet suchen. “
Jeanne Thylkjær Fjorback, die in Dänemark als „Handywoman“ bekannt ist, posiert vor ihrem neuen, pink lackierten MAN, den sie 2021 gekauft hat.
Brian Stoltenborg, Sales Executive bei MAN TopUsed (links) und Handywoman holen den pink lackierten MAN TGX im MAN TopUsed Hauptcenter im dänischen Padborg ab. Inklusive Lackierungen und Umbauten an Zugmaschine und Auflieger investierte die Dänin rund 70.000 Euro.
Das silbern schimmernde, in pink abgesetzte Logo spendierte MAN TopUsed Dänemark der quirligen Dänin.
Jeanne und ihr Mann Dan, der selbst Handwerker ist und eigentlich nachhaltige Passivhäuser baut, bauen den ehemaligen Kühlzug in eine rollende Werkstatt um. Mit den eigenen vier Händen.
- Stolze Besitzerin
- Da ist das Ding
- Drei Buchstaben für ein Hallelujah
- Handarbeit
Ich möchte zukünftig die Bohrmaschine halten und nicht immer nur den Staubsauger. “
Werkstatt mit fünf Arbeitsplätzen
Den Auflieger ihres MAN TGX hat Jeanne gemeinsam mit ihrem Mann Dan in eine perfekt ausgestattete Werkstatt mit fünf Arbeitsstationen umgebaut. Selbst eine kleine Küche und ein WC sind an Bord. Der Trailer wirkt mit seinen rund 40 Quadratmetern Fläche wie ein riesiges Wohnmobil mit integrierter Werkstatt. „Mein Papa arbeitet für MAN und erzählte mir von dem pinken Truck und den Workshops. Da war für mich klar: Ich mache da mit“, sagt Teilnehmerin Nicoline Kjaer Stoltenborg. Mitstreiterin Tine Lassen erklärt: „Mein Mann hat mir den Kurs bezahlt. Ich möchte zukünftig die Bohrmaschine halten und nicht immer nur den Staubsauger.“
Rund 600 Frauen kann Jeanne pro Jahr in ihrem Truck handwerklich weiterbilden. 2022 hat sie in 21 dänischen Städten Kurse für Frauen angeboten. Der dreistündige Kurs kostet rund 150 Euro. Männer sind übrigens nicht zugelassen – aber auf besonderen Wunsch würde Jeanne auch einen Kurs für sie anbieten. „Bisher hat sich aber noch kein Mann gemeldet. Wahrscheinlich will keiner zugeben, dass er handwerkliche Defizite hat und noch was lernen kann“, schmunzelt die Dänin.
Auf rund 40 Quadratmetern finden seit März 2022 die Handwerkerinnen-Workshops in dem umgebauten Trailer statt. Mini-Küche und WC sind auch an Bord.
An einer der Stationen lernen die dänischen Ladies, Kleiderhaken und Bilder aufzuhängen. Augenmaß ist gut, Wasserwaage ist besser.
Auch der Umgang mit dem Akkuschrauber will gelernt sein. Hier übt Nicoline Kjaer Stoltenborg, die Tochter von Brian Stoltenborg, an einer Trockenbauwand. Immer unter der professionellen Aufsicht von Handywoman Jeanne.
Bei den vielen unterschiedlichen Werkzeugen in den pinken Kisten können die Kursteilnehmerinnen schnell mal den Überblick verlieren. Doch eine exakte Teile-Liste von Handywoman hilft bei der Suche.
Die Bilder hängen passgenau an der Wand, Jeanne ist mit der Arbeit ihrer angehenden Handywomen sehr zufrieden.
Nach rund dreieinhalb Stunden harter Arbeit hängen alle Bilder und Kleiderhaken, brennen alle Lampen und sind alle Wasserhähne montiert. Dafür gibt es von Handywoman für alle Teilnehmerinnen ein – natürlich pinkes – Zertifikat.
- Frauenpower im Truck
- Wasserwaage statt Augenmaß
- Bohrer Marsch
- Immer den Durchblick behalten
- Gute Arbeit
- Acht frischgebackene Handywomen
„Ich bin wie Pippi Langstrumpf!“
Nach intensivem Bohren, Hämmern und Schrauben ist die Arbeit schließlich getan. Die Bilder hängen schön gerade an der Wand, alle Lampen leuchten, die Wasserhähne tropfen nicht – und die Stimmung ist prima. Zum Abschluss gibt es für alle Teilnehmerinnen ein Glas Sekt und – viel wichtiger – eine Urkunde über den bestandenen Workshop. Die acht Däninnen sind jetzt zertifizierte „Handywomen“.
Jeanne wird mit ihrem MAN-Lkw auch 2023 wieder voll durchstarten. Einziger Haken: Sie hat noch keinen Lkw-Führerschein. Doch ihr Mann Dan – selbst ein Handwerker, der mit seiner Firma nachhaltige Passivhäuser baut – fährt sie zu den Terminen. „Ich bin wie Pippi Langstrumpf!“, sagt Jeanne abschließend. „Es gibt nichts, wovor ich Angst habe. Wenn ich eine Idee habe und mir etwas gefällt, dann mache ich es einfach.“ Und wie Astrid Lindgrens Figur weiß sie: „Das habe ich noch nie versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“ Mit Sicherheit auch bald den Lkw-Führerschein.
Text: Boris Pieritz
Fotos: Jonas Wresch, Markus Kowalski