MAN Truck & Bus

Batterien unter Stress gesetzt

Newsroom:

16.04.2025


In umfangreichen Tests müssen MAN-Batterien nachweisen, dass der raue Nutzfahrzeug-Alltag ihnen nichts anhaben kann – nicht einmal Kollisionen mit Pollern oder Brände.

Es brennt. Lichterloh schlagen Flammen nach oben, und schwarzer Rauch steht weithin sichtbar über dem Feuer. Mittendrin: die Batterie eines eTrucks von MAN. Kann sie den Flammen standhalten? Oder wird sie selbst anfangen zu brennen? Die dramatische Situation spielt sich glücklicherweise nicht im realen Straßenverkehr ab, sondern auf einem Testgelände. Dort führt ein Team von MAN-Ingenieuren gerade einen „Fuel Fire Test“ durch. Das Szenario: Ein eTruck von MAN ist mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen, ausgelaufener Kraftstoff hat sich entzündet, und nun befindet sich die Batterie mitten in den Flammen.

In Flammen: Beim "Fuel Fire Test" steht die Batterie auf einer Art Grill und muss Temperaturen von 800 Grad standhalten.

Selbst unter solch extremen Bedingungen darf von der Batterie keine Gefahr ausgehen.

Christian Pastötter, Teamleiter Batterievalidierung bei MAN

Überstanden: Weder die direkten Flammen noch die Hitze des Feuers konnten die Batterie in Brand stecken.

„Selbst unter solch extremen Bedingungen darf von der Batterie keine Gefahr ausgehen“, erklärt Christian Pastötter, Teamleiter Batterievalidierung bei MAN. „Das Design muss sicherstellen, dass sie nicht selbst zu brennen beginnt.“ Um das zu überprüfen, hat das Team die Batterie auf eine Art Grill gestellt und unter ihm ein Feuer entzündet. Nach anderthalb Minuten bei Temperaturen von 800 Grad wird die Batterie ein wenig beiseite gefahren und bleibt wegen der Nähe zu den Flammen weiterhin großer Hitze ausgesetzt. Am Ende hat sie den Test bestanden: Weder die direkten Flammen noch die Hitze des Feuers konnten sie in Brand stecken.

Minutiös geplante Tests

Der Fuel Fire Test gehört zu einer ganzen Reihe von Stresstests, bei denen die MAN-Batterien beweisen mussten, dass sie den rauen Bedingungen des Nutzfahrzeug-Alltags gewachsen sind. Zwischen 2023 und 2024 hat MAN zahlreiche Prototypen und Serienmodelle der Energiespeicher auf Herz und Nieren geprüft – teils, weil die Untersuchungen zulassungsrelevant waren, teils, um maximale Sicherheit und Qualität sicherzustellen. „Unsere Tests sind genau geplant und folgen einem detaillierten Storybook“, so Pastötter. „Alle Parameter sind dabei genau festgelegt.“

Zum Beispiel für den Tauchtest: Dabei wird die Batterie 30 Minuten lang in ein Becken voller Wasser getaucht – bei exakt vorgegebener Tauchzeit sowie Umgebungs- und Wassertemperatur. „Das soll zeigen, ob das Gehäuse selbst unter Extrembedingungen absolut wasserdicht ist“, berichtet Pastötter. „Um das zu überprüfen, präparieren wir die Innenseite mit Indikatorpapier, das sich bei Kontakt mit Wasser von weiß in rot verfärbt.“ Auch diesen Test hat die Batterie bestanden: Das Indikatorpapier zeigt keine einzige rote Stelle. Das gleiche Ergebnis zeitigt der Dampfstrahlertest, der die Reinigung eines Trucks nachstellt.

Poller gegen Batterie

Bei der Pollerüberfahrt wird ein Schlag von unten gegen das Batteriegehäuse simuliert, wie er bei einer Fahrt mit 35 Kilometern pro Stunde über einen Poller auftreten kann. „Hier muss der Unterbodenschutz zeigen, dass die Batterie integer bleibt – also dass trotz äußerlicher Beschädigung beispielsweise kein elektrischer Fehler auftritt“, sagt Pastötter. Auch dieser Nachweis gelingt.

Schlag von unten: Die "Pollerüberfahrt" ist ein Stresstest für den Unterboden.

Harter Aufprall: Beim "Flying Part Test" muss die Batterie beweisen, dass sie selbst aufgewirbelten Metallteilen standhalten kann.

Ebenso beim „Flying Part Test“: Ein Metallteil wird mit 89 Kilometern pro Stunde gegen die Batterie katapultiert, die danach weiterhin funktionstüchtig sein muss. In der Realität könnte beispielsweise ein großes Stück Metall von einem vorausfahrenden Fahrzeug aufgewirbelt und gegen den MAN eTruck geschleudert worden sein.

Alle Stresstests haben gezeigt, dass unsere Batterien sehr robust sind. Viele Kunden haben noch etwas Respekt vor der neuen Technik. Aber niemand muss sich Sorgen machen: MAN-Batterien sind sicher.

Christian Pastötter, Teamleiter Batterievalidierung bei MAN

Neben dem Straßenverkehr hält auch die Logistik manche Herausforderungen für die Batterien bereit. Sie können beispielsweise von einem Gabelstapler fallen – ein Szenario, das im „Drop Test“ untersucht wird: Aus einem Meter Höhe lassen die Tester die Batterie leicht geneigt auf einen Betonboden aufprallen. Auch diese Situation meistert sie mit Bravour. „Alle Stresstests haben gezeigt, dass unsere Batterien sehr robust sind“, resümiert Pastötter. „Viele Kunden haben noch etwas Respekt vor der neuen Technik. Aber niemand muss sich Sorgen machen: MAN-Batterien sind sicher.“

Tiefer Fall: Aus einem Meter Höhe prallt die Batterie auf den Betonboden - ein Szenario, das in der Logistik jederzeit vorkommen kann.

Text: Christian Buck

Fotos: MAN

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