MAN Truck & Bus

MAN Lion’s City 10 E – ein kleiner Löwe elektrisiert die Dolomiten

MAN Lion’s City 10 E fährt in den Bergen

04.07.2023


MAN baut sein Elektrobus-Portfolio weiter aus. Nach der batterieelektrischen Solo- und Gelenkversion rollt jetzt der kleine Bruder Lion’s City 10 E los. Den ersten Härtetest in den Dolomiten meistert der kompakte Wendemeister mit Bravour.

„Söl iade cun MAN Lion’s City 10 E – Les Dolomites é eletrisá.“ Das ist Ladinisch – eine Sprache, die im Grödner- und Gadertal noch von rund 30.000 Menschen gesprochen wird. Übersetzt heißt das so viel wie: „Unterwegs mit dem MAN Lion’s City 10 E – die Dolomiten sind elektrisiert.“ Und das waren sie in der Tat: MAN hat vom 20. bis 22. Juni 16 internationale Journalisten nach Südtirol eingeladen, um das neue Mitglied der Lion’s City E-Familie durch die wunderschöne Südtiroler Bergwelt zu pilotieren. Denn die Marschrichtung des Münchener Nutzfahrzeugherstellers ist eindeutig: MAN geht einen klaren Weg in Richtung nachhaltige Mobilität und setzt dabei voll auf den Elektroantrieb.

Der MAN Lion's City 10 E fährt in den Bergen

Unsere Kunden sind begeistert von der Zuverlässigkeit und dem Komfort unserer Fahrzeuge.

Robert Katzer – Head of Sales & Product Bus bei MAN Truck & Bus

Nachhaltige Mobilität voranbringen

Quer durch Europa sind die E-Busse von MAN auf der Linie unterwegs, weit mehr als 1.000 Fahrzeuge bereits insgesamt bestellt. „Wir freuen uns auf eine herausfordernde Rundfahrt durch die Dolomiten mit unserem vollelektrischen und wendigen MAN Lion’s City 10 E“, freut sich Robert Katzer, Head of Sales & Product Bus bei MAN Truck & Bus, vor der Abfahrt. „Unsere Kunden sind begeistert von der Zuverlässigkeit und dem Komfort unserer Fahrzeuge. Wir wollen noch deutlich mehr Elektrobusse auf die Straße bringen und so nachhaltige Mobilität voranbringen.“

Sehr wendig dank kurzem Radstand

Nachdem der MAN Lion’s City 12 E 2020 seinen Marktstart feierte und der Lion’s City 18 E 2021 debütierte, komplettiert nun der Lion’s City 10 E als kleinster Vertreter die Baureihe. Mit seinen 10,5 Metern Länge, einem Radstand von 4,40 Metern und einem rekordverdächtigen Wendekreis von 17,2 Metern ist der Midibus wie geschaffen für die engen und kurvigen Sträßchen im Schatten der riesigen Bergmassive Langkofel und Sella. Davon dürfen sich die Bus-Journalisten hinterm Steuer überzeugen – und sind rundum begeistert von dem leisen Linienbus. So erklärt Automobiljournalist Wolfgang Gomoll: „Der neue MAN Elektrobus wirkt auf mich äußerst geschmeidig. Er ist nicht so klotzig wie viele andere Linienbusse und hat fast schon die Ästhetik eines Pkw.“

Der MAN Lion's City E 10 fährt durch kurvige Straßen in den Bergen

Der Haarnadel-Dompteur: Mit 10,5 Metern Länge, 17,2 Metern Wendekreis und einem Radstand von 4,40 Metern nahm der Lion’s City 10 E jede noch so enge Serpentine und Haarnadelkurve mit Leichtigkeit.

Grafik zu Ladeständen inkl. eines Höhenprofils der Fahrt eines eBus

Knackiges Profil: Rauf und runter mag er am liebsten. Pro Test-Runde absolvierte der Bus rund 3.500 Höhenmeter durch die wunderschönen Dolomiten. Und der Verbrauch war fast identisch wie in flachem Gelände. Was eine Meisterleistung!

Fünf Batterie-Packs bieten 400 kWh

Schon auf den ersten Metern von Klausen nach St. Ulrich zeigt der kleine Löwe eindrucksvoll, was in ihm steckt. Bergauf zieht der mit fünf Batteriepacks auf dem Dach bestückte Elektrobus unnachgiebig und flüsterleise nach vorn. Geht es bergab, holt Fahrexperte Heinrich Degenhart von MAN ProfiDrive mit seinem sensiblen „Rekuperationsfüßchen“ wieder jede Menge Energie zurück in den Bus. Apropos Energie: Der MAN Lion’s City 10 E setzt auf die bewährten Lithium-Ionen-Batterien aus dem Konzern. Bei voller Bestückung, wie beim Dolomiten-Bus, stehen 400 Kilowattstunden Energie zur Verfügung. Der Bus schafft dann bis zu 300 Kilometer Reichweite, hat eine Spitzenleistung von 240 kW und ein maximales Drehmoment von 2.100 Newtonmetern. Platz nehmen können in dem E-Bus maximal 33 Personen, insgesamt passen bis zu 80 Fahrgäste in den Innenraum.

Der MAN Lion’s City 10 E ist ein rundum gelungener E-Bus.

Andreas W. Dick – Bus-Magazin Öbus

Andreas W. Dick vom österreichischen Bus-Magazin Öbus ist der erste, der fahren darf. Er ist begeistert vom Antritt und den Rekuperationswerten des Busses. „Die Hersteller haben ihre Hausaufgaben gemacht. Der MAN Lion’s City 10 E ist ein rundum gelungener E-Bus. Jetzt liegt es an der Politik, für die nötige Infrastruktur zu sorgen, dass wir in Zukunft ganz viele Elektro-Linienbusse auf unseren Straßen sehen.“

„Gute Fahrwerksabstimmung, direktes Lenkverhalten“

Zurück auf die Strecke: Nach den unendlichen Serpentinen hinein ins Grödnertal passiert der Bus die Skiorte St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein. Die Gegend hier ist im Winter neben kulinarischen Spezialitäten wie Schlutzkrapfen, Bombardino, Graukäse, Lagrein oder Kartoffelplattln bekannt für die „Sellaronda“, eine 40 Kilometer lange Skiroute, die einmal um das Sella-Bergmassiv herumführt. Doch heute ist die Reisegruppe nicht auf Skiern unterwegs, sondern auf für Stadtbusse typischen Rädern im Format 275/70 R22.5. Zur Wendigkeit des Lion’s City 10 E trägt neben Radstand und Wendekreis auch das ausgereifte Fahrwerk mit Einzelradaufhängung und 56 Grad großem Einschlagwinkel bei. „Die gute Fahrwerksabstimmung, ein schönes und direktes Lenkverhalten sowie verkürzte Achsabstände bringen auf dieser Strecke große Vorteile. Der Bus ist sehr wendig, das Gewicht der Batterien von rund drei Tonnen macht sich in den Kurvensituationen kaum bemerkbar“, erklärt Degenhart.

Ein Mann steht in der Tür eines Busses

Immer gut gelaunt: Fahrtrainer Heinrich Degenhart zeigt mal wieder sein schönstes Lächeln. Kein Wunder, der Profi von MAN ProfiDrive freut sich immer, wenn er in E-Bussen unterwegs ist. Die sind so schön leise…

Ein Bildschirm zeigt Zahlen und Daten

Knallharte Datenerfassung: Stromverbrauch, Batteriestand, Rekuperationsrate, Geschwindigkeit, Standzeit, Reisedauer, Temperatur: Während des kompletten Tests wurden wichtige Daten erfasst. Hier ein Zwischenstand von Tag 1.

Rekuperation bergab bringt massig Energie zurück

Die Fahrt hinauf zum Grödnerjoch (2.121 Meter) ist besonders kurvig, hier zeigt der Midibus sein ganzes Können und nimmt jede noch so enge Haarnadel mit Bravour. Degenhart grinst, ihm macht die Kurvenjagd sichtlich Spaß. Auf der nachfolgenden neun Kilometer langen Abfahrt nach Corvara – hier begleitet die Gruppe ein Streckenabschnitt der berühmten Skirunde „Sellaronda“ entlang der Strada Stratale 243 – rekuperiert der Bus unter professioneller Führung von Fahrtrainer Degenhart die Batterien fast wieder voll.

Nach einem Abstecher zum Passo Valparola und weiter ins Dorf Meransen, das malerisch auf einem Plateau liegt, geht es dann wieder Richtung Klausen. Auf dem Weg trifft die Gruppe den Grödner Armin Perathoner, der einen Verleih für E-Mountainbikes betreibt und der den Bus begutachtet wie ein Raumschiff: „Ich bin noch nie in einem Elektrobus gefahren, habe sogar noch nie einen gesehen. Es hat mich überrascht, als plötzlich der MAN Lion’s City 10 E vor meinem E-Bike-Verleih stand. Der Bus gefällt mir sehr gut, er sieht schön futuristisch aus. Ich würde mir wünschen, dass zukünftig auch hier bei uns in Gröden Elektrobusse unterwegs sind.“

Trotz 10.000 Höhenmetern ein Verbrauch fast wie in der Stadt

Zwischen 165 und fast 200 Kilometer Strecke mit unzähligen Kurven – links, rechts, hoch, runter – bewältigt der Bus auf jeder Dolomitenrunde des dreitägigen Praxistests. Der tiefste Punkt liegt auf 523 Metern, der höchste auf 2.168 Metern. Insgesamt klettert der kleine Löwe über 10.000 Höhenmeter rauf und wieder runter. Und schnell wird klar, dass bezüglich des Stromverbrauchs kein großer Unterschied besteht zwischen dieser Berg- und Talfahrt und einer klassischen Runde im ÖPNV auf dem platten Land. Denn was der kleine Elektrobus beim „Bergsteigen“ verbraucht, holt er auf der Abfahrt durch Rekuperation wieder herein. Am Ende der 531 km langen Tour liegt der Energieverbrauch im Durchschnitt bei 0,77 kWh pro Kilometer, dank innovativer Technik und einer Rekuperationsrate von über 50 Prozent. „Ein herausragender Wert und auch die Kombination aus kompaktem Fahrzeug und Performance hat mich voll überzeugt. Unser Lion’s City 10 E ist die perfekte Lösung für enge und kurvenreiche Linien, bei gleichzeitigem Komfort für die Fahrgäste“, sagt Stephan Rudnitzky, Launch Manager MAN Lion’s City 10 E.

„Unsere Kunden können noch einiges von uns erwarten“

Der MAN Lion’s City 10 E meistert diese anspruchsvolle Strecke, vorbei an schroffen Bergmassiven und saftig grünen Almwiesen, effizient und zuverlässig. Und erweist sich als vollwertiges Familienmitglied – immerhin hat sein großer Bruder MAN Lion’s City 12 E während der “Electrifying Europe Tour 2022” die rund 2.500 Kilometer lange Strecke von München nach Limerick in Irland wie auf Schienen abgespult.

Nach dieser anspruchsvollen Dolomitentour bin ich voll und ganz zufrieden mit unserem neuen Familienmitglied.

Heinz Kiess – Head of Product Marketing Bus bei MAN Truck & Bus

Sowohl Journalisten als auch die MAN Verantwortlichen sind vom kleinen Lion’s City E sehr angetan und verlassen nach Ende der Dolomiten-Rundreise mit einem Lächeln auf den Lippen das schöne Südtirol. Aus dem Stadtbus wurde auf diesem Trip – da sind sich alle einig – ein „Bergbus“. Heinz Kiess, Head of Product Marketing Bus bei MAN Truck & Bus, resümiert: „Nach dieser anspruchsvollen Dolomitentour bin ich voll und ganz zufrieden mit unserem neuen MAN Lion’s City 10 E. Der Bus erfüllt alle Kriterien, die wir uns bei der Entwicklung vorgestellt haben. Er ist effizient, komfortabel, extrem wendig und somit der perfekte Begleiter auf anspruchsvollen Strecken. Unsere Kunden können von uns in den nächsten Jahren noch einiges in Sachen Elektromobilität erwarten – und das nicht nur bei den Linienbussen, sondern auch im Überland- und Reisebusbereich.“

Text: Boris Pieritz

Fotos: Lara Freiburger

WEITERE STORIES