MAN Deutschland

Produktion der Elektrolöwen

Was ist bei der MAN eTruck Produktion anders als bei der von Diesel-Lkw?

Viele von euch haben sich das Werk in München schon angesehen und hatten schon Einblicke wie ein MAN Lkw produziert wird. Jetzt kommt der Elektrolöwe dazu.

Der Startschuss ist gefallen. In der Montagehalle F1-F3 am MAN Standort in München rollt seit September der MAN eTruck vom Band. Nach einem erfolgreichen Probelauf im Juli, bei dem drei Lkw gefertigt wurden, werden jetzt im Serienbetrieb die Fahrzeuge der Kleinserie produziert. „Normalerweise laufen Lkw mit Verbrennungsmotor und solche mit elektrischem Antrieb über zwei Linien. Wir produzieren beide am gleichen Band. Das verschafft uns ein Marktvorteil bei der Serienproduktion von eTrucks“, sagt Dr. Peter Demmel, Leiter der Montage in München.

Gefertigt wird im Acht-Minuten-Takt, egal ob Verbrenner oder E-Motor. Das Augenmerk bei den eTrucks liegt auf der Integration des Medienmoduls und dem Verbau der Hochvolt-Batterien und E-Motoren. Parallel zum Hochfahren der Stückzahl ist ein Bereich in der Halle so ausgerüstet, dass dort die Vormontage der Powerpacks, der seitlichen Batterien und Ladeeinheiten erfolgen kann. Die Batterie-Packs kommen aus der parallel hochfahrenden Batteriefertigung im MAN Werk Nürnberg.

Mischproduktion funktioniert nur mit qualifizierten Mitarbeitern am Band

Der eTruck unterscheidet sich in rund 3.500 Teilen von einem Diesel-Lkw, was Anpassungen an den Montagereihenfolgen erforderte. Neue Betriebsmittel vom Schrauber über Hebegeräte bis zu Augmented-Reality-Lösungen für die neue Medienmodul-Vormontage wurden angeschafft.

MAN setzte deshalb auf intensive Vorbereitung im eMobility Center. Nach der Konzeptphase arbeiteten Teams aus Projekt, Serienplanung, Produktion, Versuch und MAN Academy mehr als drei Jahre lang intensiv zusammen, um die Produktion auf die anstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Seit 2021 wurden im eMobility Center direkt bei der Fertigung der ersten Prototypenfahrzeuge die notwendigen Prozesse für die spätere Serienproduktion mit entwickelt.

Martin Liebl tüftelte von Anfang an mit daran, wie die Powerpacks in den Bauraum von Getriebe und Verbrennungsmotor montiert werden können. Später begleitete er die Produktion der Prototypen und Vorläufer, welche von einem Team bestehend aus der Mannschaft des eMobility Centers, sowie Kolleginnen und Kollegen aus dem Serienband gebaut wurden. „Für die Mitarbeiter war es ein Mehrwert, in der Laborwerkstatt die Gesamtproduktion besser kennenzulernen. Wenn du weißt, wie das Ganze funktioniert und welchen Beitrag du selbst leistest, identifizierst du dich noch mehr mit dem Produkt“, sagt Liebl.

Der eTruck zeigt den Weg in die Zukunft

Für Oberhauser (MAN Mitarbeiter und Elektrofachkraft) ist es ein gutes Gefühl, an der Produktion des neuen eTruck beteiligt zu sein. „Der Durchlauf der Fahrzeuge vor der Sommerpause wurde von den Mitarbeitern am Band sehr positiv aufgenommen. Es ist eine große Herausforderung, aber ich blicke positiv in die Zukunft.“ Auch Montageleiter Demmel sieht vor allem Vorteile in der Mischproduktion: „Wir produzieren hier das Zukunftsprodukt von MAN. Unsere Mischproduktion verschafft uns dabei große Flexibilität – denn wir können relativ spontan auf Veränderungen beim Absatz reagieren: Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass pro Tag bis zu 100 Einheiten vom Band laufen. Egal, ob darunter 100 eTrucks sind oder nur 25 Stück.“

E-Motor und Medienmodul

Der E-Motor ist die zentrale elektrische Antriebseinheit für den Antrieb des neuen MAN eTrucks, der hier verbaut wird.

Das Medienmodul entsteht an einem Vormontagearbeitsplatz und besteht aus der Gruppierung von Elektrokabelsträngen sowie Druckluft-Rohren. Es handelt sich somit um einen komplett neuen modularen Montage-prozess, der die bisherige Verlegung der Elektrokabelstränge sowie der Druckluft-Rohre in den Lkw-Rahmen in einzelnen Bandabschnitten ablöst.

Powerpack

Die benötigte Energiemenge zum Betrieb des eTrucks wird durch Nickel-Mangan-Cobalt-Batterien bereitgestellt. Das Powerpack ist eine Batterieeinheit, welche geometrisch dem Verbrennungsmotor mit angeflanschtem Getriebe ähnelt und anstelle dessen zentral im Lkw-Rahmen eingebaut wird. Alle Batterien werden im Werk Nürnberg gefertigt.

Seitenbatterie

Für die einsatzspezifische Optimierung der eTrucks gibt es unterschiedliche Batteriekonfigurationen mit seitlichem Einbau am Lkw-Rahmen. Je nach Kundenkonfiguration können bis zu vier seitliche Batterien am Lkw-Rahmen platziert werden.

Letzte Montagearbeiten vorm Bandende.

Hier finden letzte Arbeiten vor der Greenline (letzter Qualitätskontrollpunkt) statt.

Hinter den Kulissen

Wir nehmen euch mit und zeigen euch einen kleinen Einblick in den Produktionsablauf der MAN eTrucks:

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