Für die 27-Jährige ist Fahren kein Job, sondern ein Lebensgefühl
Vom Speisesaal hinters Steuer
„Ich habe zuerst Restaurantfachfrau gelernt, dann als Lagermitarbeiterin für einen Onlineshop gearbeitet. Aber mit Corona war plötzlich Stillstand“, erzählt Anna-Marie. Die Rückkehr in den Familienbetrieb brachte die Wende. „Ich war viel in der Werkstatt, bin auf dem Hof Lkw gefahren – irgendwann meinte mein Papa: ‚Komm, steig richtig ein!‘“
Heute fährt sie ihren eigenen MAN TGX 18.510 – ihr Wunschmodell. „Das war meine Bedingung zum Start. Ich wusste: Aus dem Truck kann man was machen.“ Mit zusätzlichen Leuchten, Leuchtkästen und viel Liebe zum Detail hat sie ihn komplett individualisiert. Ende des Jahres steht ein neues Fahrzeug an – natürlich wieder ein MAN.
Freiheit, Freundschaft und Fernweh
Was sie an ihrem Beruf liebt? „Die Begegnungen. Man lernt so viele tolle Menschen kennen.“ Aus kurzen Kaffeepausen werden oft echte Freundschaften. Auch ihr Bruder ist Trucker. „Wir sehen uns fast täglich auf der Straße – das hat uns noch enger zusammengeschweißt.“
Besonders gern fährt sie Touren nach Österreich und Frankreich. „Die Berge, die Aussicht – das ist wie Urlaub mit Bezahlung.“ Und obwohl sie mit 27 Jahren noch jung ist, trifft sie meist auf Respekt. „Klar kommt mal ein Spruch, aber dann zeige ich, was ich kann – und dann ist Ruhe.“
Wertschätzung? „Die ist nicht überall gleich. Manche Kunden sind super, andere sehen dich nur als Nummer.“ Trotzdem liebt sie ihren Job – und wünscht sich mehr Anerkennung für die Branche. „Ohne uns kommt nichts an. Das wird oft vergessen.“
Ihr Appell an junge Frauen: „Traut euch! Man wird akzeptiert, respektiert – und es ist der beste Job, den ich mir vorstellen kann. “