27.12.2022
Dank moderner Technik kann der MAN Lion’s City E schon heute einen Großteil aller bestehenden Linien im Nahverkehr vollelektrisch bedienen. Und mit einem geschulten Fahrer am Steuer lassen sich noch deutlich höhere Reichweiten erzielen
Die Zukunft der urbanen Mobilität ist elektrisch. Darum bietet MAN mit dem Lion’s City E eine vollelektrische Lösung für den öffentlichen Nahverkehr an. Allerdings legen MAN Kunden neben dem Klimaschutz auch Wert auf andere Eigenschaften: Ein Elektrobus muss hochverfügbar und zuverlässig sein – und er muss eine angemessene Reichweite garantieren. Denn Verkehrsbetriebe wollen ihre Diesel-Fahrzeuge eins zu eins ersetzen können. Und das bedeutet: Die Reichweite eines E-Busses muss selbst für die längste Linie ausreichend sein. Sonst würde sich der Umstieg auf Elektromobilität für die Verkehrsbetriebe nicht lohnen.
Dank immer besserer Batterien ist das heute in den meisten Fällen kein Problem mehr. Die Energiedichten der Stromspeicher sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen – man kann also im gleichen Batterievolumen immer mehr Energie unterbringen. Mit der heute verfügbaren Technologie lassen sich die meisten Einsatzszenarien problemlos bedienen. Dazu hat der MAN E-Bus ausreichend Batteriekapazität auf dem Fahrzeugdach installiert – beim Solobus (12 Meter) sind es 480 kWh, beim Gelenkbus (18 Meter) sogar 640 kWh.
Und weil die Anforderungen je nach Kunde unterschiedlich sein können, bietet MAN den Busbetreibern zwei unterschiedliche Batterienutzungsstrategien an: Wer während der kompletten Einsatzdauer eine konstant zuverlässige Reichweite benötigt, nutzt die Strategie „Reliable Range". Sie bietet durch ein begrenztes Ladefenster von 65 Prozent ausreichend Reserven. So garantiert sie über die gesamte Nutzungsdauer hinweg eine gleich hohe Reichweite von bis zu 270 Kilometern. Damit können Verkehrsbetriebe schon heute rund 80 Prozent ihrer Linien ohne Zwischenladen mit dem MAN Lion’s City E fahren.
Wer hingegen seinen Elektrobus auf längeren Linien einsetzt, hat mit der „Maximum Range“-Strategie eine Alternative. Dank eines erweiterten Ladefensters von 80 Prozent lässt sich pro Ladung mehr Energie entnehmen und so die Tagesreichweite bei Bedarf erhöhen. Die Betreiber profitieren damit von einer höheren Flexibilität im Einsatz, die beispielsweise auch bei extremen Temperaturen oder Umleitungen von Vorteil ist. Denn die Reichweite mit der „Maximum Range“-Strategie beträgt bis zu 350 Kilometer.
Intelligente Technik ist bei der Reichweite aber nur die halbe Miete. Neben Faktoren wie Topografie und Wetter spielt vor allem der Fahrer eine zentrale Rolle. Geschulte Experten am Steuer kommen deutlich weiter als Fahrer, die die Tricks fürs Energiesparen nicht kennen (Stichwort: Rekuperation). Weiterbildung lohnt sich darum – am besten bei den E-Experten von MAN: Schulungen bei MAN ProfiDrive machen Fahrer zu Energiesparfüchsen.
Was unter optimalen Bedingungen möglich ist, hat der „Efficiency Run" im Mai 2021 eindrucksvoll bewiesen. Ein MAN Lion’s City E mit ProfiDrive-Fahrern am Steuer war 24 Stunden auf einer Linie der Münchner Verkehrsgesellschaft unterwegs und legte in dieser Zeit 550 Kilometer zurück – ohne Zwischenladen.
Text: Christian Buck
Fotos: MAN